Mango e.V. organisiert und führt medizinische Hilfseinsätze in der Region Dogomed in Guinea/Westafrika. Der Schwehrpunkt liegt bei einer chirurgischen und gynäkologischen Versorgung der ländlichen Bevölkerung, die ansonsten kleinen Zugang zu basisnaher Medizin hat. Mango führte 2023 den siebzehnten Hilfseinsatz durch. Größtenteils nehmen Mediziner aus Deutschland in ihrem Urlaub an den Einsätzen teil

Warum arbeiten wir in Guinea/Westafrika?
Bei der Entlassung in die Unabhängigkeit durch die Kolonialmacht Frankreich 1958 gab es m Land 26 Krankenhäuser und 70 Ambulatorien. Nach dem Tod des Diktators Sekou Toure 1984 zählte Guinea 27 Krankenhäuser und 71 Ambulatorien. Außerdem konnten 80 % der Bevölkerung diese Einrichtungen nicht erreichen. Operationen, so sie gemacht werden können, sind für die Menschen dort unerschwinglich.
Die Präfenktur Dabola (Zentralguinea) war dem Machthaber besonders verhasst, weil der Führer der politischen Opposition von dort kam. Die Region wurde besonders vernachlässigt, auch die medizinische Versorgung.
Nach 18 Jahren in Deutschland konnte Dr. Barry Guinea wieder besuchen. Es stammt aus Koolo-Hinde, einem Dorf im Bezirk Dogomet, 2 Stunden vom nächsten Krankenhaus in Dabola entfernt. Zunächst versuchte er mit den örtlichen Behörenden die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu verbessern. Dies misslang.
Dr. Barry und seine Freunde, vor allem aus Bad Homburg und Frankfurt, unterstützten zuerst den Bau einer Schule und eines Ambulatoriums, ein Centre de Sante, in seinem Heimatdorf.
1995 wurde der Verein Mango e.V. gegründet, um die medizinische Zusammenarbeit besser zu organisieren. Ziel ist es, auf dem besonders unterversorgten Land in diesem Centre de Sante Operationen durchzuführen, die sonst nicht machbar wären. Dazu reisen regelmäßig OP-Teams für 3 Wochen nach Koolo Hinde. Das örtliche Personal im Dorf wird integriert, einheimische Ärzte, meist aus der Hauptstadt, ausgebildet. Die Hebammen bekommen eine besondere Schulung in der Betreuung von Schwangeren.
Seit 2002 verfügt Mango über ein eigenes Operationszentrum mit einem Patientenhaus. Operiert werden Eingeweidebrüche (Hernien), vergrößerte Schilddrüsen, große Tumore, Missbildungen bei Kindern, Unfälle und gynäkologische Erkrankungen. Geburtsschäden an jungen Frauen mit Fistelbildungen zwischen Blase und Scheide sind weit verbreitet. Die Versorgung der „Fistelfrauen“ und der Kinder hat bei den Einsätzen Priorität. Wir bieten die Möglichkeit während unserer Zeit Kaiserschnitte durchzuführen.
Mango führt durchschnittlich 120-150 Operationen in Koolo Hinde im Jahr durch. Das entspricht etwa der Jahresleistung des einzigen Krankenhauses der Region Dabola. Auch ohne Labor und Röntgen lassen sich dort auf hohem Niveau komplizierte Eingriffe durchführen, die ansonsten nur in der Hauptstadt möglich wären. Wir betreiben 2 OP-Säle, ausgestattet für OP´s in Vollnarkose oder in rückenmarksnaher Anästhesie.
Es ist schwierig, den Ansturm der Patienten zu bewältigen. Unser Kommen wird per Radio verbreitet. Nach den Eingriffen versorgen die Angehörigen den Patienten. Die Postoperative Behandlung dauert oft nur 2 Tage, denn wir haben im Bettenhaus nur 20 Betten.Mango schickt jeweils 2 Teams für je 3 Wochen nach Koolo hinde. Jeder 3 Wocheneisatz kostet ca. 30.000 € (Material, Flüge, Medikamente)